Auf der Binnendüne am Surfstrand in Mardorf grasen Moorschnucken und betreiben so aktiv Landschaftspflege
Wo bisher der Landschaftspflegehof der Region Hannover mühsam gegen unerwünschten Aufwuchs vorgehen musste, übernehmen in den nächsten zwei Wochen vierbeinige "Gärtner" die Arbeit: Seit Anfang der Woche grasen 30 Moorschnucken von Schäfer Björn Frenzel im Auftrag der Region Hannover auf dem Weißen Berg in Mardorf. Sie sorgen dafür, dass die Binnendüne ihr charakteristisches Erscheinungsbild behält. Im August ist ein zweiter Beweidungsdurchgang geplant.
Die Region hat die rund 1,4 Hektar große Fläche, die die genügsame Heidschnuckenart nun offenhält, sowie zwei benachbarte Teile des Weißen Bergs in den vergangenen Jahren renaturiert und dabei den ursprünglichen Zustand der Düne wiederhergestellt: Noch vor 50 Jahren waren die jetzt wieder sichtbaren, spärlich bewaldeten Binnendünen mit vielen Sand- und Grasflächen typisch für die Landschaft am Nordufer des Steinhuder Meers, später wurden die Sandberge aufgeforstet oder landwirtschaftlich genutzt.
Mit der Rückkehr der Binnendünen ist nicht nur ein besonderer Anblick für Besucherinnen und Besucher entstanden, sondern auch ein Lebensraum für seltene und hochspezialisierte Tierarten: Auf der Magerrasenvegetation zwischen einzelnen Eichen und Kiefern fühlen sich unter anderem Zauneidechsen, Schlingnattern und Kreuzkröten wohl. Um dieses Biotop zu erhalten, ist intensive Pflege nötig.
Mit tierischer Unterstützung bei der Landschaftspflege hat die Region Hannover im Naturpark Steinhuder Meer bereits gute Erfahrungen gemacht: Seit fünf Jahren kämpft im Naturschutzgebiet Totes Moor eine kleine Heckrind-Herde erfolgreich gegen die Ausbreitung der invasiven Traubenkirsche. Schon seit 2003 halten Wasserbüffel die Feuchtwiesen im Meerbruch als Lebensraum für Amphibien und Wasserinsekten frei.